Bonzenbischof Bonnington
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05.09.2019, 11:03 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.09.2019, 11:03 AM von Chrisbon.)
Hallo miteinander!
Beim Durchgehen unseres Foren-Backups bin ich auf dieses feine Thema gestoßen und dachte mir, dass es dort einer Wiederbelebung wert wäre.
Also teit doch mal mit welche Bücher ihr gerade mit euch herumtragt und welche spannende Geschichten darin thematisiert werden. Vielleicht ist es auch für andere interessant^^
Ich fange gleich mal an:
Als großer Freund der historischen Romane, vor allem im Stil von Ken Follett, hat der gute Friday mir eine Buchreihe über deutsche Geschichte empfohlen:
Schwert und Krone - Bestehend aus den Bänden "Der Meister der Täuschung", "Der junge Falke" und "Zeit des Verrats" von Sabine Ebert thematisiert die deutsche Geschichte im heiligen römischen Reich zur Zeit des großen Friedrich I. Barbarossa. Von dessen Jugend an wird aus der Perspektive von vielen unterschiedlichen Charakteren an unterschiedlichen Orten von den Irrungen und Wirrungen in den deutschen Landen berichtet. Nachfolgestreitigkeiten, Romanzen, Spionage und gar die Kreuzzüge werden thematisiert.
Natürlich möchte ich nicht zu viel verraten, außerdem bin auch ich erst beim zweiten Buch der Reihe. Aber ich kann es guten Gewissens weiterempfehlen und danke Friday für den tollen Tipp!
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Stumme Bardin
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05.09.2019, 08:36 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.09.2019, 08:36 PM von Chilaili.)
Hmmm, historische Romane langweilen mich eher, denn da kann doch nicht wirklich was Neues und Unerwartetes passieren?
Ich habe diese Woche trotzdem eines zum Geburtstag bekommen und werde versuchen, es zu lesen:
Rebecca Gablé: Teufelskrone
Kennst du die Autorin, Chris?
Aber ich habe noch eines bekommen, einen SF. Es ist ein langsames Buch, wie alle, die ich bisher von Becky Chambers gelesen habe. Eigenartig schön, treibt dich nicht vorwärts wie manch andere.
Becky Chambers: To be Taught, if Fortunate
Ich habe auch ihre anderen Bücher gelesen, The Long Way to a Small, Angry Planet, A Closed and Common Orbit und [i]Record of a Spaceborn Few. [/i]Alle empfehlenswert.
Sie versucht, aus vorgefertigten Bahnen auszubrechen und zu zeigen, dass andere 'Leute' (eine Echsen-Rasse z.B. ) durchaus andere Vorstellungung haben können, was z.B. die Beziehung zu Kindern anbelangt. Aber lest mal lieber die Rezensionen im Internet.
Dann sitze ich zur Zeit noch über zwei weiteren Büchern, das eine habe ich bald fertig
Philipp Pullman, The Book of Dust, die Vorgeschichte zu den drei 'Der goldnene Kompass' (His Dark Materials)
Aber das andere, da muss ich noch mal von vorne anfangen, was nichts macht, weil der Author eh vier Jahre braucht, um den nächsten Band herauszubringen - und das ist das dritte von 10! Da bin ich beim letzten ja im Altersheim! Aber ich finde die Bücher so gut...
Brandon Sanderson: Oathbringer
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Bonzenbischof Bonnington
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Hey Chilaili,
ich finde, dass historische Romane überhaupt nicht langweilig sind. Natürlich ist die geschichtliche Rahmenhandlung gesetzt und ich weiß zum Beispiel, dass die Kreuzzüge nicht besonders erfolgreich sein werden, allerdings erlaubt dieses Genre dem Autor einige interessante Geschichten in einer festen Rahmenhandlung zu schreiben. Ich finde, dass es sogar dadurch besser wird, dass der Leser in gewisser Weise vorausschauend an das Buch herangehen kann und Ereignisse als Ursachen/Begleiterscheinungen oder Folgen besonderer historischer Eckpunkte erlebt. Außerdem sorgt die ausführliche Recherche der Autoren auch dafür, dass man eine zwar fiktionale Geschichte in einer sehr realistischen Umwelt erleben kann, die einem manch neues über vergangene Zeiten oder bestimmte Orte offenbaren kann.
Rebecca Gablé sagte mir bisher noch nichts, doch die Kurzbeschreibungen ihrer Bücher der Waringham-Reihe haben mich jetzt schon gepackt und ich werde sie mit Sicherheit in naher Zukunft einmal angehen. Vielleicht kannst du mir ja einen ersten Erfahrungsbericht zukommen lassen.
Mit SF meinst du Science Fiction? Dieses Genre gibt mir ehrlich gesagt recht wenig mit. Natürlich gibt es da auch viele interessante Geschichten (z.B. einige Kurzgeschichten von George R.R. Martin) aber im Allgemeinen würde ich immer erst zu einem historischen Buch, als einem futuristischen greifen.
Ui, du kannst dich drei Büchern auf einmal widmen?^^ Mir wäre das etwas viel. Meistens lese ich eines nach dem anderen. Diese Epic->Fantasy Geschichte sieht auch nicht schlecht aus, wobei ich es eher kritisch sehe, wenn Autoren im Vorhinein festlegen, wie viele Werke sie letztlich verfassen wollen. Entweder sie übernehmen sich und kommen nicht hinterher. Oder sie schaffen es nicht ein Limit einzuhalten und müssen ihre Geschichte kürzen/doch mehrere Bände verfassen.
PS: Als Einstieg in die Welt der historischen Romane kann ich nur mein absolutes Lieblingsbuch "Die Säulen der Erde" von Ken Follett empfehlen.
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Stumme Bardin
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Zitat:aber im Allgemeinen würde ich immer erst zu einem historischen Buch, als einem futuristischen greifen.
Nahhh... Chris, ich muss dich was Science Fiction anbetrifft etwas weiter bilden wenn Martin der einzige Author ist, der dir einfällt. .... machen wir doch einen Deal - du liest die Bücher, die ich dir vorschlage, und ich versuche langweilige historische Romane zu lesen?
Vielleicht nehme ich deinen historischen Schmöker als ebook mit nach Japan.
Es dürfen sich natürlich alle anschließen, die Nachhilfe brauchen, was SF anbelangt
Als unzweifelthaft großer Author zählt Ray Bradbury, den du sicherlich von Fahrenheit 451 kennst. Seine Marschroniken sind ein etwas schwieriger Einstieg, da sehr poetisch, aber auch sehr schön, kein Hardcore SF. Auf Englisch lesen! The Martian Chronicles
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Weltenzerstörer
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10.06.2020, 10:05 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.06.2020, 10:06 AM von Feuerfrosch.)
Nachdem ich immer noch irgendwo in Nisio Isins Monogatari-Serie stecke (endlich als (fast vollständige) Reihe auf Englisch!), hatte ich vor zwei-drei Monaten mal Hugh Howeys Beacon 23 zwischengeschoben.
Wer auf kurzlebige, wendungsreiche Science-Fiction steht und kein atemberaubend philosophisches Werk erwartet, findet damit wohl das richtige Buch. Mir hat es wirklich gut gefallen, eigentlich so sehr, dass ich sehr überrascht war - wobei ich mich quasi nicht informiert habe und das Buch nach dem Cover gekauft hatte (sorry :(( ).
"Nicer Cock, Schussi" - Christian, 06.12.2019
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Einarmiger Bandit
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10.06.2020, 11:20 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.06.2020, 11:22 AM von DollarGER.)
Ich lese zur Zeit "Der Nekromant - Totengott" ist der letzte Teil einer vier Bücher langen Reihe. Hat ein Cyberpunk Setting und ist dabei sehr nahe an Shadowrun. Eine moderne Welt in der auch Fantasy Wesen leben und Magie existiert, aber im Grunde alles von großen Konzernen kontrolliert wird. Die Hauptfigur ist ein armer Kerl, der aufgrund einer Krebserkrankung Nekromantische Zauberkräfte erhält, welche immer stärker werden desto dreckiger es ihm geht.
Das Buch ist recht Actionlastig, hat aber auch etwas Gesellschaftskritik. Die ersten beiden Teile gefallen mir eigentlich am besten, hinten raus wird es doch etwas over the Top und edgy.
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Ich habe vor kurzem ein sehr dystopisches Buch gelesen. Blackout - Morgen ist es zu spät. Von Marc Elsberg. Sehr empfehlenswert, vor allem zu Zeiten von Corona
Was meint ihr, wie schnell die Menschen dazu fähig wären, bei Länderübergreifenden Stromausfällen die Beherrschung zu verlieren?
Wenn keine Tankstellen mehr funktionieren, keine Lebensmittelmärkte mehr normal operieren können. Wir sind ja selbst in unserem bereits flotten Zeitalter trotzdem immer ungeduldiger. Wie lange würdet ihr euch zuhause über Wasser halten können? Wie lang dauert es, bis in die Häuser eingebrochen wird, wo noch die letzten Lichter flackern?
Das Buch habe ich ursprünglich von einem Freund aus Österreich empfohlen bekommen. Der hegt nicht gerade viel Hoffnung, dass die Menschen aus Herzensfreude zusammen arbeiten werden. Sondern gerade in der Not kommen unsere animalischen Instinkte nochmal ganz zur Geltung. Aber es gibt auch Hoffnung. Schließlich gibt es in diesem dystopischen Hacker-Krimi auch noch Menschen, die gewillt sind auch in der Not den Übeltäter ausfindig zu machen.
Genau darum handelt es sich in diesem Buch. Ich hab das innerhalb weniger Tage verschlungen und ich werde wahrscheinlich noch lange auf ein Buch warten, was da ran kommt
Wenn ihr ähnliche Bücher kennt, immer nur her damit.
Vor etwa 10 Jahren habe ich fast den ganzen Markus Heitz gelesen (Die Zwerge -5 Bände, Die Ulldart Reihe mit 13 Bänden, Die Albae, etc)
Mittlerweile zieht es mich mehr zu den praktischeren Büchern.
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19.07.2020, 11:36 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.07.2020, 02:50 PM von ItsybitsyJewelry.)
In die fantastischen, literatischen fantasy Welten wurde ich durch Tad Williams Reihe, - Das Geheimnis der großen Schwerter 1-4 entführt.
Die Geschichten rund um Osten Ard, um Simon, Miriamel und Binabik und alle anderen sind mir bis heute ans Herz gewachsen.
Tad Williams hat die Bücher Ende der 80er, Anfang der 90er veröffentlicht.
It is not a secret that George R. R. Martin drew inspiration for his A Song of Ice and Fire series of novels from these best-selling Memory, Sorrow and Thorn series by Tad Williams. Martin has started repeatedly that Williams inspired him to write ASOIAF (A Song of Ice and Fire)
George R. R. Martin meint hierzu:
Tad’s fantasy series, The Dragonbone Chair and the rest of his famous four-book trilogy was one of the things that inspired me to write my own seven-book trilogy. I read Tad and was impressed by him, but the imitators that followed — well, fantasy got a bad rep for being very formulaic and ritual. And I read The Dragonbone Chair and said, “My god, they can do something with this form,” and it’s Tad doing it. It’s one of my favorite fantasy series.
Nun kehrt Tad Williams nach fast 30 Jahren nach Osten Ard zurück, um an die damaligen Geschehnisse mit einem Übergangsbuch anzuknüpfen. - Das Herz der verlorenen Dinge - bereitet die Rückkehr vor, damit startet ein neuer Zyklus - Der letzte König von Osten-Ard. Aktuell lese ich daraus - Empire of Grass, mehr Infos gibt es hier dazu: https://ostenard.com/category/george-r-r-martin/
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14.02.2021, 08:30 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.02.2021, 08:32 AM von Feuerfrosch.)
Zeit für ein bisschen Forenaktivität! Hier meine letzten Titel:
Barack Obamas Autobiographie "A Promised Land" ist mit seinen 700 Seiten in der Originalfassung ein echter Brocken. Dabei behandelt Obama gerade einmal seine erste Amtszeit inklusive Vorzeit und Wahl. Aber was für ein wunderbar politisch aufgearbeitetes Buch eines Politikers. Viele versuchen nur ihre Erfolge und Errungenschaften zu präsentieren, alle Niederlagen zu relativieren oder totzuschweigen; nicht so Obama. Oftmals geht er auf schiefgelaufene Dinge ein, Entscheidungen, die er eigentlich so nie treffen wollte - aber musste und auch Deals, die er dank der verquerten amerikanischen Politiksysteme (was er nicht alles tut, um Filibuster zu umgehen) eingehen muss. Trotzdem sind die Abhandlungen nachvollziehbar, verständlich und teils echt humorvoll geschrieben. Große Empfehlung! Zur deutschen Übersetzung kann ich hier nichts sagen, habe im Original gelesen.
"The Remains of the Day" wurde nicht nur von einem Literaturnobelpreisträger geschrieben, sondern liest sich trotz des sehr geschwollenen und komplizierten Englisch gut. Die Geschichte ist teils belanglos und wirkt während der Abhandlung ein wenig wirr, Ishiguro (ein japanischstämmiger Brite) schafft es aber in den letzten Kapiteln eine wunderbare Moral der Geschicht' zu zaubern. Das Werk regt zum Denken an und schlägt durchaus politische Themen der Kriegs- und Nachkriegszeit an. Auch hier kann ich nicht sagen, wie die deutsche Übersetzung ist. Das Original bedarf jedoch wirklich guter Englischkenntnisse, ansonsten wird man bei den manchmal umständlichen Konstruktionen und geschwollenen Redewendungen der britischen Oberschicht nicht glücklich.
J. G. Ballards "Empire of the Sun" nimmt uns mit ins China des Zweiten Weltkriegs. Shanghai und Umgebung wird von Japan besetzt und jeder (einschließlich der Besatzer) leidet unter Krieg, Hunger und Verzweiflung. Der Protagonist ist Jim, ein junger Brite, der mit seinen Eltern als reicher Ausländer in Shanghai gelebt hat und fortan im "Lunghua" Camp für Ausländer während des Krieges als Gefangener lebt. Ballard stellt teils beeindruckend dar, wie bedrückend aber auch parallelgesellschaftlich das Lagerleben verläuft, wie "normal" der Tod für ein Kind werden kann, wenn es jeden Tag damit konfrontiert wird (so schlimm es auch sein mag) oder wie schwierig die Antwort auf die Frage - "Was ist wenn der Krieg einmal vorbei ist?" - sein kann. Empire of the Sun ist kein einfacher Schmöcker und vielleicht an manchen Stellen dramatisiert, aber ich fand das Buch alles in allem lesenswert. Ich habe das Original gelesen, zur deutschen Übersetzung kann ich daher auch nichts sagen.
"Der Kurier des Zaren" von Jules Verne ist eines seiner längeren Werke. Wunderbare seitenweise Beschreibungen des russischen Hinterlandes folgen auf die abenteuerreichen Erlebnisse des Kurieren des Zaren, Michael Strogoff, der ganz nebenbei noch eine kleine Liebesgeschichte mitnimmt. Wikipedia beschreibt das Buch als weniger techniklastig und sehr anschaulich, im Vergleich zu anderen Werken des Jules Verne. Genau das trifft auch völlig zu. Während in "Die Reise um den Mond" ewige Beschreibungen von Mondkratern und Lieues als Längenmaße wirklich nerven, nutzt er hier dann und wann verständliche Maße um die enormen Distanzen des sibirischen Russlands deutlich zu machen. Der Kurier wirkt fast schon, wie eines der überarbeiteten Werke (z.B. "Der Leuchtturm am Ende der Welt", auch sehr lesenswert) und damit auch heute noch gut. Ich mochte es irgendwie. Gewissermaßen macht es auch ein wenig neugieriger auf diesen größten Staat der Erde und seine leider viel zu unbekannte Geschichte.
Und nun werte Herrschaften von Athalon seid ihr dran!
"Nicer Cock, Schussi" - Christian, 06.12.2019
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