16.05.2020, 11:14 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.05.2020, 10:40 PM von Rene345.)
16. - 18. Taumond, 1352
Oberwachtmeister Kynes versammelte sich mit Rekrut Darion Brandt, Julia Schwarz, Hakun, Bertrand Tamruk und Gavinrod Windwiegen auf dem Garnisonshof, wo man sich auf den bevorstehenden Gildenauftrag "Diebstahl zur Begrüßung" vorbereitete. Es wurden Gambesone zum Schutze der Bürger verliehen und Kynes fasste die Lage einmal zusammen: Während dem Landgang des Admirals und seiner Besatzung entwendete jemand die Seekarte, welche die genaue Position aller kritischen Westwindinseln beinhaltete, von Bord der S.S. Marengo. Die Stadtwache konnte durch Zeugenaussagen ermitteln, dass der Dieb ein Esh'Ajen war, stark nach Ingwer roch und die Stadt gen Norden Richtung Pilgerpfad verlassen habe. Direkt nach dem Werksfest würde die Verfolgung aufgenommen werden. Kynes erklärte, dass die Seekarte als militärisches Geheimnis galt und daher nicht vervielfältigt werden dürfte, um sie den Feinden Tasperins nicht in die Hände zu spielen.
In den Dunkelwurzmarschen, an der Abzweigung wo es rechts nach Marmoria oberhalb der Magierakademie vorbei oder links durch die Sanddüne am Schiffswrack vorbei geht, konnte Tamruk die Fährte des Esh'Ajen aufnehmen in der Form von Schuhabdrücke, welche oberhalb der Zehen in einer Spitze zusammenliefen. Diese Spur wurde bis zum Eingang des Lichtenwaldes, den Pilgerpfad weiterhin entlang verfolgt, dort verlief sie aber aufgrund des steten Regens. Am Rande des Lichtenwaldes, an der Klippe, wurde in einer behelfsmäßigen Unterkunft nahe des Pilgerpfades Quartier bezogen und zwei Wachschichten eingeteilt, die die Nacht Wache halten sollten. Die erste Wache, Rekrut Darion Brandt und Julia Schwarz, gaben an in dieser Nacht einige Geräusche und Bewegungen vernommen zu haben, im Dickicht des Waldes. Nach kurzer Besprechung beim Schichtwechsel vermutete man, dass die Kirsk, eine abscheuliche Mischung aus Mensch und Ziege, in der Nähe ihren Bau hatten und uns auflauern könnten.
Da die zweite Wachschicht unter Oberwachtmeister Kynes und Hakun ohne Vorkomnisse war, wurde am nächsten Morgen um 0600 der Marsch fortgesetzt. Dem Pilgerpfad folgend, immer noch vom Regen begleitet, fand man um die Nebelfelder herum eine ausgebrannte Feuerstelle, die vor wenigen Tagen gebrannt haben musste und eine abgebissene Ingwerwurzel. Die Fährte des Diebes weiter aufnehmend, meldeten Windwiegen und Tamruk, dass der Trupp von irgendetwas verfolgt wird. Man näherte sich immer weiter dem Bau der Kirsk, bis man schließlich auf ein leeres, ramponiertes Laubzelt stief. Man fand rund um das Zelt herum Schleifspuren, die darauf hin deuteten dass jemand gewaltsam aus dem Zelt gezerrt wurde - und dabei wohl die Seekarte des Admirals verlor. Nach dieser Erkenntnis jedoch verdunkelte sich plötzlich die Sicht - überall waren Schritte zu hören und die Sicht wurde auf zwei Schritt beschränkt. Aus der Dunkelheit stürzte sich eine Ausgeburt des Volk der Kirsk auf Oberwachtmeister Kynes und rammte ihn zu Boden - es folgte ein langes Handgemenge, bevor Kynes dem fast doppelt so großen Kirsk einen Schlag gegen den Kopf versetzen und sich befreien konnte.
Die Dunkelheit lichtete sich langsam und Kynes sah, dass die ganze Gruppe gerade von Kirsk überfallen wird. Kynes setzte daraufhin mit seinem Signalhorn das Vorkommnissignal "Streife meldet unmittelbare Gefahr - Wachpackordnung herstellen und unterstützen" ab. Das laute Blasen des Signalhornes schien die Kirsk aufzuschrecken, sie ließen von dem Trupp ab und zogen sich einige Schritte zurück. Kynes befahl in dem Moment den ungeordneten Rückzug, und die Truppe sprintete wahllos durch das Dickicht. Während dem Rückzug verfolgten die Kirsk den fliehenden Trupp und bewarf sie mit Steinen um sie aufzuhalten, doch die Truppe konnte schließlich am alten Garnisonsaußenposten, an den Klippen der Himmelsgipfel unterhalb des Klosters, die Verfolger abhängen und sich sammeln. Der Trupp, erschöpft und teilweise schwer verwundet, bezog Stellung in dem renovierten Haus und harrte solange aus, in der Hoffnung die angeforderte Unterstützung würde eine Rückkehr in die Stadt ermöglichen. Die psychische Stressbelastung war enorm, und vor allem Rekrut Darion Brandt schien unter den Umständen des Auftrages geistig stark gelitten zu haben.
Um ungefähr 2100, nachdem die Truppe oberflächlich ihre Wunden versorgt, geruht und Stellung vor dem Haus bezogen hatte, traf der Streifentrupp unter Zugsführer Klammholder und Soldat o'Brian in dem Außenposten ein. Die Kirsk hatten den Trupp nicht länger verfolgt und der Trupp konnte ohne weitere Vorkommnisse in Neu-Corethon ankommen. Dort wurde die Belohnung der Gilde aufgeteilt - unter anderem Tasperiner Nationalflaggen, mit denen das Garnisonsschiff ausgestattet wurde. Oberwachtmeister Kynes machte mit dem Trupp noch Meldung vor Admiral Molow auf der S.S. Marengo und überreichte ihm die unvervielfältigte und einzige Fassung der Seekarte der Westwindinseln. Der unbekannte Dieb kalifatischer Herkunft wird aufgrund der Umstände als tot oder umgwandelt angesehen. Damit bleiben die Hintergründe des Diebstahls im Dunkeln.
Gezeichnet,
(KYNES, OWm)