Schockierende Enthüllungen: Orden von Neu Corethon voller Kannibalen!
Die Westwindinseln, ohnehin schon gebeutelt von Zweifeln und Unruhen, müssen eine weitere Erschütterung der gelebten Werte hinnehmen. Quellen des Leändischen Herolds zufolge hat sich auf der jüngsten Expedition auf die Insel Calt, die die Vereinigten Provinzen von Silventrum für sich ergattern konnte, abscheuliches abgespielt. Mitglieder des Ordens von Neu Corethon sind dem Kannibalismus verfallen und haben Expeditionsteilnehmer angegriffen, ihr Fleisch wortwörtlich von den Knochen genagt! Dieser Bericht ist nichts für schwache Nerven, lesen sie auf eigene Gefahr weiter, werte Leser!
Ein Zeuge, der vorerst anonym bleiben möchte, enthüllte das markerschütternde Ereignis: Ordensritterin Theresa Carpintera soll während einer der vielen auslaugenden Wanderungen durch die karge Landschaft Calts vollends den Verstand verloren, sich auf ein Mitglied der Expedition gestürzt und ihre Zähne in seinem ungeschützten Fleisch versenkt haben. Bestialisch habe sie an dem sich windenden Körper des Mannes gerissen, der unter der grauenhaften und plötzlichen Attacke nur noch vor Schmerzen aufschreien konnte. Doch jegliches Mitgefühl, jegliche Gnade, jeglicher Anstand sei bereits dem Wahnsinn gewichen. Gierig soll sie sich frisch abgebissene Fleisch gelabt haben, ihr Kinn dabei bereits vollends blutüberströmt.
Wahrlich ein Verbrechen zuwider der Natur und dann auch noch an einem unschuldigen Bürger Neu Corethons, einer Person, die sie zu schützen gelobte. Nur durch einen kollektiven Kraftakt mutiger Bürger soll das Schlimmste verhindert worden sein. Bei einer Person, die derartige Abgründe überschritt, kann man nur mutmaßen, was sie sonst noch so verbrochen haben mag. Ist sie gar in das so plötzliche Ableben mehrerer Meeresdiener involviert? Sie entstammt wohl selbst diesem Orden, der Herold wird dem nachgehen!
Doch ist sie nicht das einzige Mitglied des Ordens, was scheinbar auf den Pfaden des Mannsweibs wandelt. Die übrigen Mitglieder des Ordens sollen während ihres Aufenthalts auf Calt fremden Göttern gehuldigt haben, was den Skandal um die Expedition noch weiter vertieft. Diese Handlungen stehen im radikalen Widerspruch zu den Lehren und Prinzipien des Ordens von Neu Corethon, der einst für seine moralische Integrität und seinen Dienst an der Gemeinschaft bekannt war. Doch der Boden der Moralität und Tugendhaftigkeit wurde offenkundig vollends verlassen.
Auch kann dieser Vorfall nicht isoliert betrachtet werden. Er markiert aber einen bedauerlichen Höhepunkt in einer Reihe von Schandtaten, die das Ansehen des Ordens von Neu Corethon erschüttern. So ist es nicht lange her, dass ein Mitglied des Ordens - Astarte van Leuuwen - wegen Piraterie verurteilt wurde, was ernsthafte Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Integrität dieser ehrwürdigen Institution aufkommen lässt.
Angesichts solch schockierender Enthüllungen ist es kaum überraschend, dass viele Menschen auf den Westwindinseln zunehmend ihren Glauben in Frage stellen und sich von den traditionellen Institutionen der Kirche abwenden. Für viele Bewohner sollten diese Geschehnisse ein weiterer Beweis dafür sein, dass die Institutionen, die einst als moralische Leitlichter galten, selbst von Korruption und Abweichungen von den Lehren, die sie predigen, betroffen sind.
Die Zukunft des Ordens von Neu Corethon steht nun auf dem Spiel. Während die Welt auf Antworten wartet, bleibt die Frage im Raum: Wie konnte eine Mission der Entdeckung und des Glaubens so tragisch aus dem Ruder geraten?
Tina Tinte
Leändischer Herold
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