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Zusammenfassung Grenzlande: Eine freudige Feier!

#1
Script 
25. Rosenmond, 1357

Ein recht geschundener August setzt sich in seinem neuen Haus an seinen Esstisch. Nach seinem letzten Abenteuer musste Finja ihn eine ganze Weile unters Messer nehmen, aber so wirklich gestört hat es ihn irgendwie auch nicht. Sie ist schließlich hübsch anzuschauen und die Behandlung kostet ihn ja ohnehin nichts. Geärgert hat ihn eigentlich nur, dass er seine Rüstung nun reparieren muss. Aber seis drum, wenigstens ist die Schulter noch ganz. Er tränkt die Feder in seinem Tintenfass, das im güldenen Kerzenschein schimmert. Dann führt er sie zu einem kleinen Buch auf dem Tisch.


Ganz schön was los hier draussen, das muss man wirklich sagen. Habe ja Abwechslung und Aufregung gesucht hier; in Carviel wars einfach zu öde. Aber das hier so viele Spinner rumlaufen, das hätt ich nicht gedacht

Da war so ein Aushang am schwarzen Brett. So ein Marius Städter hat Leute zu seiner Verlobungsfeier mit seiner Liabell eingeladen. Gratis Essen klang schonmal gut. Und auf dem Weg konnte ich nochmal nach den Schmugglern und Sklaventreibern Ausschau halten, also warum nicht? Mit Katrina, Finja, Vienne und einer kleinen Göre, die ich mal befreit hab, bin ich dann nach Bechtolm gegangen. Wir waren zu Fuß, da hats ein bisschen gedauert. Geregnet hats dann auch und als wir ankamen sogar gewittert. Schöne Scheisse, aber wir habens ja geschafft. Wenn auch deutlich zu spät.

Naja den Vater der Braut schiens nicht zu stören. So ein Ochse von Kerl namens Brutus Blume. Hat uns ins Anwesen gelassen und wir haben uns mit den wenigen Gästen hingesetzt. Finja kam das ganze komisch vor, weil die Stimmung irgendwie trist war und offenbar keiner die Gastgeber so wirklich kannte. Ich fands nur komisch, dass Marius so gar nicht begeistert schien, als er mit seiner Verlobten ankam. Bin dann ein bisschen durchs Haus gestreift und hab mich umgesehen. Die meisten Türen waren offen. Ganz normale Zimmer. Ein paar waren zu und das hab ich auch so gelassen. Bin ja kein ungehobelter. Hätt ich aber wohl machen sollen. Naja nächstes Mal schlag ich so ne Tür einfach ein und entschuldige mich dann hinterher.

Dann gings zum Nachtisch zurück. Birnenpudding. War ganz gut. Dann ein bisschen Tanz; ohne Musik. Ha, was hätte mein Vetter für einen Aufstand gemacht, der alte Süßholzraspler! Dann wurde nach Spielen gefragt. Vienne hat Verstecken vorgeschlagen. War jeder mit einverstanden. Also hab ich mich dann in der Bibliothek versteckt. Und man, war ich froh, dass ich meinen Kram bei mir behalten hatte.

Denn ich hab dann Schritte gehört und wollte natürlich schauen, von wo Vienne kommt. Nur hab ich dann garnicht die, sondern den dicken Brutus kommen sehen. Mit nem verschissenen Großhammer! Zum Glück hat er mich aber nich bemerkt, also bin ich erstmal in die andere Richtung. Aber da bin ich dann in Marius gelaufen und der Bursche hatte zwei Dolche! Der kam damit einfach auf mich zu und da hab ich laut gebrüllt. Da ging er dann auf mich los. Zum Glück war ich ja halbwegs vorbereitet, also konnte ich ihm ordentlich eine mit meinem Zweihänder verpassen. Der Waschlappen ist sogar gleich umgekippt. War auch gut so, weil Brutus war schon ne andere Hausnummer.

Bin den Gang wieder zurückgeeilt und da hat der Kerl einfach mal gleich zwei Regale mit dem Hammer zertrümmert. Hab ein paar Splitter kassiert, aber kam wenigstens in eine gute Position, um gegen ihn anzutreten. Hat sich dann rausgestellt, dass Katrina auch in der Bibliothek war. Die wurde von Liabell mit nem Degen verfolgt und hat versucht, die Tür zu öffnen. Die Bastarde hatten aber abgeschlossen. Also hab ich mich mit Brutus gebalgt und ich muss sagen; der kann gut zulangen. Oder konnte.

Als ich einem Schlag von Brutus mit ner Rolle ausgewichen bin, stand ich auf einmal wieder vor Marius. Der hatte sich wieder aufgerappelt. Aber ich hab ihn dann gleich wieder schlafen gelegt. Hab sogar drauf geachtet, dass ich ihn nicht köpfe. Das hab ich mir ja vorgenommen. War viel zu heftig in letzter Zeit, das mag Deyn bestimmt nicht. Hat nur leider nix gebracht, weil ich zu lange mit Brutus gebraucht hab. Da ist Marius dann wohl verblutet. Der arme Sack. Naja war ja eigentlich auch nur so ein Kultistenschwein. Muss mal Nöll fragen, was Deyn davon hält.

Katrina hat sich mit Liabell nen wilden Kampf geliefert. Die haben zwischendrin einfach mal einander entwaffnet und dann des anderen Waffe genommen. Glaub genau deswegen hat Katrina dann auch gewonnen, weil ihr Schwert einfach nicht taugt, um Rüstungen zu durchschlagen. Das von Liabell aber schon. So konnte sie Katrina eigentlich nix mehr tun. 

Naja ich hab Brutus dann gut zugesetzt, aber war am Ende leider zu langsam, da hat er mich umgehauen. In dem Moment sprang aber die Tür auf und die anderen kamen rein. Finja hat Brutus ein Messer in den Kopf geworfen und da wars mit dem dann auch vorbei. Katrina hat Liabell dann erledigt und Marius ist ja wie gesagt verblutet. Finja hat mich dann wieder auf die Beine gebracht und wir haben uns im Haus mal genauer umgeschaut. Hat sich rausgestellt, dass die Gastgeber allesamt so komische Anhänger hatten. Katrina sagt, die benutzen Haldaren für irgendwelche Opferrituale. Hat das vielleicht was mit dieser anderen Stätte zu tun, die ich mit Nöll und den Angelos gefunden hab? Wir haben dann jedenfalls auch Käfige gefunden und einen Raum mit so nem komischen Ritualkreis auf dem Boden. Offenbar mussten die Opfer am besten frisch sein. Wir haben die anderen Gäste gefunden; waren leider alle schon tot. 

Wir haben sie abgelegt und sind dann zum Büttel in Bechtolm. Der hat gesagt, so Aushänge gabs wohl auch in anderen Ortschaften. So machen die wohl Beute. Oder haben gemacht. Die eigentliche Familie Städter wär erst vor wenigen Jahren eingezogen. Die müssen wohl von den Kultisten als erste getötet worden sein. Schöne Scheisse. Naja der Büttel hat sich bedankt und wir sind dann wieder nach Fichtenhall zurück. Finja sagt, ich muss jetzt erstmal eine Weile aufs Arbeiten verzichten. Die Behandlung wird wohl dauern. Aber was solls. Sobald ich kann, werd ich dann meine Rüstung reparieren. Der Mistkerl Brutus hat mir ein Schulterteil abgehauen, das muss wieder dran. Aber immerhin gabs etwas Geld für den Ärger und die Waffen von Brutus und Marius hab ich auch. Die verkauf ich den Angelos, denk ich. Muss mir von denen auch noch Adleressenz besorgen, das war gutes Zeug!


August pustet nochmal über die Tinte, aber etwas zu heftig und das Schriftbild wird etwas unsauber. Dennoch bleibt es einigermaßen leserlich und als die Tinte schließlich trocken ist, klappt er das kleine Buch zu und nimmt es mit ins Schlafzimmer. In einer Schublade des kleinen Nachttisches legt er es schließlich ab, bevor er sich ins Bett legt und die Augen schließt. Nach einer Weile öffnet er sie nochmal genervt, steht auf und geht hinab, um die Kerze auszupusten. Grummelnd schleppt er sich wieder ins Bett, wo er nun endgültig ins Reich der Träume abdriftet.
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