Paule hat kastanienbraunes Haar, welches zu einem einfältig wirkenden Topfschnitt geschoren wurde. Über seinen blauen Augen befindet sich seine charakteristische Monobraue, welche wild und ungehemmt vor sich hinwuchert. Seine Segelohren und die gelblichen, krummen Zähne schmücken seine verkorkse Visage. Er hat einen ungepflegten Bartwuchs und eine krumme, gerötete Hakennase. Alles in Allem: Dieser Mensch wird mit seinem Aussehen niemals einen Blumentopf gewinnen.

Anzutreffen ist er zumeist in seinem kirschroten Unterhemd und der ausrangierten Latzhose, die ihm etwas zu weit geschnitten ist. Paule ist ein ziemlich langer Lulatsch, aber kein Strich in der Landschaft. Besonders die schwere Feldarbeit haben seine Oberarme geformt, in denen manchmal noch etwas Schmackes stecken kann. Wird eigentlich immer mit einem Bund Karotten in seinen großen Händen vorzufinden sein.

Er spricht von sich selbst stets in der 3. Person, erzählt seine Geschichten also nicht aus der Ich-Perspektive, sondern beginnt einfach mit seinem Vornamen. Pfeiffer lässt sich schnell ablenken und wirkt immer etwas verträumt oder neben der Spur, in Wirklichkeit ist es für ihn aber einfach nur sehr anstregend, länger über die gleiche Sache nachzudenken. Daher ist er auch nicht geheimnisvoll-mysteriös verträumt, sondern einfach nur mitten im eigenen Denkprozess gefangen.

Paule kann sich keinen einzigen Namen oder Titel richtig merken und nennt dadurch fast alle Würdenträger König (den einzigen Titel den er kennt) oder beschränkt sie auf ihre gröbsten Äußerlichkeiten. Fremde werden von ihm einfach nur Fremde genannt, auch wenn es in Wahrheit gute Bekannte oder sogar Freunde von ihm sind, an dessen Gesichter er sich nicht mehr erinnern kann. Welchen Grund ihn auch immer dazu treibt, ruft er ab und an seinen eigenen Namen am Ende seines Satzes aus. Paule, Paule.

Er geht mit einer sehr lebensfrohen Einstellung durch das Leben und lebt von einen Tag unbeschwert auf den Nächsten. Er wird allerdings von den meisten Leuten durch seine naive Art gerne einmal ausgenutzt. Paule ist äußerst gehorsam und ein fleißiger Arbeiter, weil er von einem überaus strengen Vater mit Gürtel großgezogen wurde. Paule hat diesen Deyn Cador, von denen ihm seine Eltern und Mitmenschen seit Kindesbeinen predigen, leider nie persönlich treffen dürfen. Er glaubt, dass es ein netter Typ sein muss, wenn so viele Menschen freiwillig mit dem Kerl abhängen und nur positive Dinge über ihn erzählen. Ihm gefallen die ganzen Geschichten und er findet es ein duftes Ding, dass er so viele Feste auf seine Kosten ausgibt. Sollte Paule "Herrn Cador" jemals antreffen, würde er ihm ein gutes Bier ausgeben.

Er lässt sich schnell beeinflussen, es reicht bereits ein Funken von Autorität um ihn zu unterjochen. Er kann nicht sonderlich viel dagegen unternehmen, da es wohl tief in seiner Erziehung liegen muss. Paule denkt im Allgemeinen nicht sehr viel nach, aber am wenigsten möchte er über die Zeit nach dem Leben nachdenken. Blöd nur, dass er ausgerechnet eine Anstellung als Totengräber gefunden hat, nachdem er von den örtlichen Drachenbergs von seiner Müllhalde verjagt wurde. Er versucht einfach mit dem Kopf nicht zu tief in seiner Arbeit zu versinken, was tatsächlich noch seine leichteste Aufgabe sein sollte. Vermeidet und verschmäht Gewalt gegen andere Menschen, aber besonders hütet er sich, selbst keine mehr abzubekommen.

Paule fürchtet sich vor allem Magischen und Übernatürlichem, selbst göttlicher Magie. Dahingehend ist er sehr abergläubig und bleibt Unglücksbringern fern. Außerdem trägt er immer Latzhose, weil er sich vor Gürteln ängstigt.

Papa Günther Pfeiffer und Mama Hildegard Pfeiffer sollten beide noch am Leben sein und führen gemeinsam einen einfachen Schweinehof im Heimatdorf Pfefferwuchs. Die Erziehung war auf keinen Fall laissez-faire und der Gürtel vom Vater saß lockerer als er eigentlich sein musste. Aber Paule stellte sich durchgehend auch einfach saudämlich an.

Wie es sich für Hinterwäldler gehört, hat Paule natürlich Dutzende Vetter, Cousins, Onkel, Tanten und überhaupt Geschwister. Oftmals bildet sich da sicherlich auch der gut bekannte Kreis im Familienstammbaum, der einiges erklären würde. Der Familienzweig Hobo, ein Bund aus Zigeunern und Vagabunden, der eng mit Familie Pfeiffer verbunden war, befand sich sogar eine zeitlang auf Neu Corethon. Doch sie fanden ihr (un)ruhmreiches Ende im Kampf um die Rückeroberung des Prioreisbergs, der von den Raubrittern der Glühenden Klinge eingenommen worden war. Familie Hobo wurde erst mit Alkohol gelockt und anschließend mit Mistgabeln in den Händen angestachelt, es alleine gegen die gut gerüsteten Raubritter aufzunehmen. Sie starben sicherlich nicht schnell oder ehrenhaft, aber sie starben. Allesamt.

Natürlich hat er sich so gut es eben ging um den Hof und die Schweine gekümmert, das war keine leichte Arbeit! Was soll Paule auch anderes getan haben, es bleibt eben nicht viel Zeit für anderes, wenn man 12 Stunden am Tag das Feld und die Tiere hüten muss. Ansonsten hat er sich auch öfter mal verprügeln lassen, egal ob vom Vater oder den hänselnden Geschwistern.

Ab einem bestimmten Zeitpunkt in seinem Werdegang hat es wohl der restlichen Familiensippe mit Paule einfach gereicht. Mit einem Knäckebrot und einem Bund Karotten wurde er kurzerhand auf ein Schiff in die unbekannten Lande abgesetzt. Dort merkte er erst nach einigen Tagen, dass er gar nicht mehr auf seinem Hof, sondern auf einem Schiff mitten auf dem Leändrischen Ozean war. Bei der nächsten Gelegenheit stieg er schließlich auch aus und das war eben Neu Corethon.

Die engere Familie und sein Malbuch, welches ihm leider nicht mitgegeben wurde. Sicherlich malt jetzt seine blöde Schwester darin herum, aber diesmal mit den richtigen Farben und ohne über den Rand zu kommen.