Weltumfassende, politische Spannungen machen sich zwischen zwei bekannten Reichen breit: Die beiden
Erbfeinde, die
Kaiserliche Monarchie Tasperin und das
Königreich Sorridia, scheinen wieder einmal Expansionswünsche zu hegen. Erste Andeutungen dafür konntet ihr bereits in der aktuellen Ausgabe des
[Leändischen Herolds] in Erfahrung bringen. Die Gemüter zwischen tasperinischem Kaiser und sorridianischen Gottkönig sind stark erhitzt, obwohl es nach den gemeinsamen Aktivitäten im Kreuzzug von Szemäa nach Besserung ausgesehen hatte. Doch wenige Jahre nach den brüderlichen Kämpfen auf dem Schlachtfeld stellt sich heraus, dass das temporäre Bündnis wohl tatsächlich nur Mittel zum Zweck war.
Nicht mehr von den kriegerischen Auseinandersetzungen auf dem Festland abgelenkt, scheint endlich die territoriale Klärung von Inseln in den Unbekannten Landen anzustehen. Die Kolonisten erinnern sich sicher noch an die Ankunft des
sorridianischen Konquistadors, dessen Weiterkehr durch schändliche Piratenangriffe verzögert wurde. Nun scheint mit dem neu eingetroffenen Hauptmann der Garnison, einem waschechten,
tasperinischen Patrioten ebenfalls ein Eroberer auf den Westwind-Inseln eingetroffen. Schnell wird klar, dass ein Wettrennen zwischen den beiden Nationen in Gang gesetzt wurde: Wer wird die meisten Ländereien für sich gewinnen können?
Die
Gilde der Kartographen hat sich nun fest in den Westwind-Inseln etablieren können - es mag kein Zufall sein, dass der derzeitige Gildenleiter Erhardt Krüger schon früh mit dieser Entscheidung begonnen hat. Wurde es womöglich schon von langer Hand geplant, dass es nun seine Vereinigung ist, welche in den territorialen Zusprüchen als neutraler Schiedrichter dienen darf? Die Bedingungen und Konditionen für eine rechtmäßige Annektierung von unbesetztem Land müssen pflichtgetreu eingehalten werden, dafür werden die Kartographen wohl nun Sorge tragen. So wird es schlussendlich ihre
politische Seekarte sein, welche die neuen Grenzen der Westwind-Inseln präsentieren darf.
Ein derartiges Wettrennen um die Vorherrschaft sorgt für allerlei Tücken und Gefahren: Droht uns womöglich ein weiterer, blutiger
Krieg? Die Konfrontation, welche noch als kalter Krieg direkt vor unserer Haustür in den Kolonien ausgetragen wird, entscheidet wortgetreu darüber. Die wahren Akteure in diesem Intermezzo sind unsere ansässigen Kolonisten - ihr als Spieler! Der schmale Grad zwischen Krieg und Frieden kann nur gewahrt werden, wenn es keine endgültigen Gewinner oder Verlierer bei der Landverteilung gibt. Für diese Eventreihe wurde dafür extra ein
[Thema in der Gilde der Kartographen] eingerichtet. Sehr übersichtlich wird dort im
Konfliktrad (ähnlich der realen
doomsday-clock) das derzeitige Konfliktpotenzial der beiden Parteien gezeigt. Eure Charaktere können immer den Stand der Spannungen im Rollenspiel in Erfahrung bringen, da jeder Bewohner Zugriff auf den Leändischen Herold hat. Dessen Artikel mit Finger am Zeitgeist sind aber fiktiv und werden nicht konkret ausformuliert. Fast jede eurer politische Aktion hat Einfluss auf den Stand des Kriegspotentials, dabei ständig in Wechselwirkung stehend.
Profitiert also die eine Nation von euren Unterstützungen, ist es immer der Verlust der anderen Nation. Beispielsweise ist die Beschaffung von Vorräten dabei eine kleine Veränderung, die erfolgreiche Eroberung einer Insel ist dabei ein sehr starker Einfluss. Aufträge und Missionen beider Länder werden dabei an den
[Brettern der Kartographen] (als neutrale Partei) angeheftet. Diese Aufgaben besitzen mitunter ein gewisses Zeitfenster - müssen also nicht immer auch automatisch erfüllt werden. Eine genaue Prozentzahl für die Erfüllung einer Aufgabe, welche im Konfliktrad in Erscheinung tritt, existiert nicht - nur eine ungefähre Prognose. Genaue mathematische Rechnungen werden daher schwierig, besonders wenn manchmal auch ein kleiner Zufall mitentscheidet, ein geringer Prozentsatz wird deswegen auch ausgewürfelt. Man kann schließlich nie wissen, wie viel von den Geschehnissen tatsächlich bis an das Königshaus tritt oder vielleicht sogar überspitzt dargestellt wird. Sollte eines der Länder mit
100% den absoluten Vorteil im Wettstreit erreichen, wird das andere Land aus Gründen der Provokation
mit sofortiger Wirkung den Krieg erklären! Was wird der Tropfen sein, welcher das Fass zum Überlaufen bringt?
Eine wichtige Anmerkung gibt es noch in diesem politischen Spiel, welches mit euch getrieben wird. Es existiert nicht nur eine Auseinandersetzung zwischen zwei Parteien, sondern ein regelrechtes Netz an strategischen Bündnispartnern, Feindseligen, Profiteuren und Intriganten. Bei diesen externen Fraktionen kann es sich von kleinen Gruppierungen bis zu gewaltigen Staatsapparaten handeln. Manche von ihnen arbeiten recht offensichtlich an der Oberfläche, manche agieren eher im Hintergrund und lassen ihre wahren Absichten nur schwer durchblicken. Dieses Netzwerk wird versuchen Kontakt mit euch aufzubauen - mit ganzen Spielergruppen oder auch einzelnen Charakteren. Ihr entscheidet selbst, ob ihr darauf eingeht oder es abschlagt, ob ihr eure Motive zur Schau stellt oder zum Schutz verbergt. Aus diversen Gründen also, die euch auf den ersten Blick mitunter schleierhaft und unverständlich erscheinen, können eure Mitspieler anders handeln, als ihr es für richtig erachtet. Lasst euch gerne mit euren Charakteren zu entsprechenden Gefühlsausbrüchen verleiten, doch bewahrt ständig selbst als Spieler die Fassung.
Nicht alle stehen auf der gleichen Seite des Spielbretts, doch das macht sie nicht direkt zu euren Feinden. Werdet ihr einen unnötigen Krieg verhindern können, welcher hunderttausend unschuldigen Seelen das Leben kosten wird? - Oder werdet ihr als profitorientierte Gewinner und Patrioten eurer Seite zum Sieg verhelfen?
Jeder Einzelne von euch hat es in der Hand!